Welche Dichtheitsprüfung ist die Richtige?

Je nach Baujahr und Beschaffenheit bzw. Material des Abwassersystems muss das entsprechend beste Verfahren gewählt werden.
Folgende Verfahren können angewandt werden:

  • optische Dichtheitsprüfung
  • Dichtheitsprüfung mit Luftüberdruck
  • Dichtheitsprüfung mit Luftunterdruck
  • Dichtheitsprüfung mit Wasserdruck
  • Wasserfüllstandsprüfung

Optische Dichtheitsprüfung

Bei der optischen Dichtheitsprüfung wird mit Hilfe einer abbiegbaren Kamera das Abwassersystem gefilmt. Es wird optisch begutachtet, ob ein Schaden vorhanden ist oder nicht. Je nach Schwere des Schadens wird das Rohr in eine Schadensklasse eingestuft. In den Schadensklassen ist festgelegt, ob und - wenn ja - in welcher zeitlichen Frist das Rohr saniert werden muss.Die Schadensklassen sind nicht überall gleich. Das Land NRW stellt die Rahmenbedingungen, aus dem jede Kommune einen eigenen Schadenkatalog erstellen kann.

Ist das Rohr fertig gefilmt, erstellt der Dichtheitsprüfer einen ausführlichen Bericht, in dem jeder eventuelle Schaden genau lokalisiert wurde. Ausserdem wird ein Bild der Schadenstelle eingefügt. So ist es möglich den Zustand des Rohres anhand des Berichtes beurteilen zu können. Außerdem wird ein DVD - Film des Abwassersystems kopiert und dem Kunden zur Verfügung gestellt. Dieser Bericht wird zur Kommune gebracht, die dann entscheidet ob ein Sanierungsbescheid verschickt wird oder nicht.

Dichtheitsprüfung mit Luftüberdruck

Mit Hilfe von speziellen Geräten wird das zu prüfende Abwassersystem an zwei Stellen mit Hilfe von speziellen Blasen abgedichtet. Jetzt wird der zu prüfende Bereich mit einem Gewissen Lufrdruck versehen. Dieser Druck muss nun über eine bestimmte Zeit im Rohr bestehen bleiben. Fällt der Druck innerhalb einer vorgegebenen Zeit nicht in einen unzulässigen Bereich, darf das Abwassersystem als dicht bezeichnet werden. Ein TV-Film wird nicht benötigt.

Dichtheitsprüfung mit Luftunterdruck

Grundsätzlich funktioniert dieses Verfahren genauso wie das Verfahren mit Luftüberdruck. Nur dass hier eben mit Luftunterdruck gearbeitet wird.

Dichtheitsprüfung mit Wasserdruck

Auch hier wird mit den Blasen gearbeitet. Der erforderliche Druck wird mit Wasser und nicht mit Luft aufgebaut. Auch hier muss der Druck auf der Leitung eine bestimmte Zeit bestehen bleiben.

Wasserfüllstandsprüfung

Die Wasserfüllstandsprüfung ist ein kleiner Bruder der Dichtheitsprüfung mit Wasserdruck. Der Hauptunterschied besteht darin, dass hier nur 10 % des Drucks einer Wasserdruck-Prüfung aufgebaut wird. Dies ist vor allem für ältere Abwassersysteme sinnvoll.